Vom Flachland Tabascos und Chiapas Gebierge

 Sälü Zäme,

Faro de Xicalango bei  Ciudad del Carmen.

Am Anfang der Woche befand ich mich auf der Laguneninsel mit der Stadt Ciudad del Carmen. Die Woche begann mit einer Verwechslung der Wochentage, ich dachte, es sei Montag, und schließlich wurde mir klar, dass es Sonntag war. Ich brauchte erst einmal einen Kaffee, um mich von einer schlaflosen Nacht zu erholen. In der Nähe meines Schlafplatzes war ein Club. Es wurde bis 3 Uhr nachts gefeiert. Ich hatte einige erholsame ruhige Stunden Schlaf und fühlte mich genug fit, um die Stadt zu verlassen. Nach dem Mittagessen setzte ich die Reise fort.

Es war eine schöne Fahrt und ich hatte das Glück, zwischen zwei Gewitterzellen zu sein. Unterwegs sah ich etwas Beunruhigendes. Ein großer Hund, der überfahren worden war, lag mitten auf der Straße. Ich sah zwei Autos, die das tote Tier nicht sahen, weil sie zu dicht am Vordermann fuhren. Es gab ein dumpfes Geräusch, als das Rad das reglose Tier erfasste. Der Geruch von Fleisch lag in der Luft. Zum Glück war der Verwesungsprozess noch nicht im Gange. Das nächste Mal werde ich versuchen, die Autos durch Handzeichen zu warnen.

Gewitterzellen in Zentralamerika

Ich reiste bis in die Region Tabasco. I Die Tage werden kürzer und ab 8 Uhr ist die Nacht hereingebrochen. Eine Stunde hat die Fahrt durch die Nacht gedauert. Die Batterien meines Nachtlichts waren nicht voll, aber sie hatten genug Strom für die Fahrt. Nachts ohne Licht zu fahren ist hier Selbstmord. Am Stadtrand gab es ein Rstaurant für die LKW-Fahrer. Diese sind rund um die Uhr geöffnet und bieten sogar Duschen an. Ich nutzte die Gelegenheit, um mich wieder frisch zu machen. Ich werde in Zukunft auf diese Restaurants achten.  In der Stadt konnte ich mich im Park des Zentrums niederlassen. Ich war sehr müde und es war ein ruhiger Ort zum Zelten. Die letzte Nacht der 19. Woche war sehr erholsam.

letzter Sonnenuntergang in der Region Campeche

Montag: 

Ich hattee in der vergangenen Nacht die Grenze zur Region Campeche überquert. Ich war für diese Woche in der Region Tabasco. Nach der morgendlichen Gymnastik gönnte ich mir im Kaffee. Es war auch wichtig für mich, meine Beleuchtung aufzuladen.

Im Kaffee

Am Abend erreichte ich schon die grosse Stadt Villahermosa. Ich machte Pause bei der Kathdrale und begann mit der Suche nach einem Zeltplatz. Ich fragte die Parkplatzeinweise der Kathedralle und die emphalen mir zwei Parks in der Nähe. Der Erste gefiel mir nicht. Ich fragt nochmal einem Polizisten und der Empfahl mir den den Park Parque Tomás Garrido Canabal.

Kathedrale von Villahermosa

Es war ein großer, schöner Park, der viel für Kinder und Spaziergänger zu bieten hatte und in dem es vor allem viele Straßenkatzen gab. Es gab sogar eine Wasserleitung mit sauberem Wasser. Es waren nicht viele Menschen in dem Park. Der Grund dafür waren die Mücken. Ich bin jetzt überzeugt, dass die Mücken den positiven Effekt haben, mich nachts vor Räubern zu schützen. Ich schlug mein Zelt auf dem höchsten Punkt auf, den ich finden konnte. Von dort aus hatte ich einen guten Blick auf den Horizont. Das Wetterleuchten eines Gewitters war gut zu sehen und ich machte Aufnahmen mit meiner GoPro. Ich hatte eine ruhige Nacht mitten in der Stadt. Aber ich hörte auch Böller aus der Ferne und wie die Polizei mit den Polizeisireren darauf reagierte. Morgen werde ich die Stadt verlassen. 

Das Wetterleuchten in Villahermosa

Dienstag: 

Mein Zelt schützt mich gut vor Stechmücken. Im Vorzelt versammelten sich etwa ein Dutzend und suchten nach einem Weg, in das Zelt zu gelangen. Die Tiere orteten die Menschen mit Geruch und mein Zelt war unwiderstehlich für die Insekten. Ich tötete die meisten Mücken im Vorzelt und bereitete mich schnell auf die Abreise vor. Ich bemerkte, dass die Mücken mehr vom Inneren des Zeltes angezogen wurden als von mir. Ich konnte relativ ungestört meine Sachen packen. Am Ende packte ich das Zelt mit vielen Mücken ein und verließ das Gelände so schnell wie möglich. Der Park war ein Mückenparadies.

Mein Schlafplatz im Park auf dem Hügel.

Ich denke, die Stadt Villahermosa ist zu gefährlich für einen Gringo wie mich. Ich weiß zu wenig über sie, und die kleineren Städte sind weniger gefährlich. Die Reise ging weiter bis Teapa, wo mich Simon ansprach. Ein junger Mann, der noch nie jemanden von einem anderen Kontinent getroffen hat. Er versuchte, mir zu helfen, eine Dusche zu finden und übersetzte alles in verständliches Spanisch. Ich war etwas ausgelaugt und hatte einen Kaffeeentzug. Wir fragten einen Polizisten nach einem Platz zum Schlafen, Simon war nicht hilfreich. Die Polizisten sind sehr freundlich zu mir, aber Simon wurde mit der Arroganz eines Beamten konfrontiert. Schließlich landete ich auf dem Park Ecológico. 

Simon und ich

Der Park ist das Sportzentrum mit einigen Spielplätzen für Kinder. Ich wusste nicht genau, wo ich mein Zelt aufstellen sollte. Es gab einen Bereich für den Kuhhandel, der Bereich war sauber und wurde wahrscheinlich nur einmal im Jahr genutzt. Ein junger Mann kam auf mich zu und sagte etwas auf Spanisch. Er verwirrte mich, weil ich nicht wusste, was er mir sagen wollte. Ich ging ganz nah an die Lichtquelle heran und schlug mein Zelt auf dem sauberen Gras auf. Wasser zum Waschen zu finden, war etwas schwieriger, als ich dachte. Es gab viele Wasserhähne auf dem Gelände, aber keiner von ihnen funktionierte. Ein Polizist öffnete die Toiletten eines Kasinos, und dort füllte ich meinen 20-Liter-Wassertank. 

Die Nacht im Park Park Ecológico. 

Nachdem ich mich in einer dunklen Ecke gewaschen hatte, ging es mir besser. Ich ging zu dem jungen Mann und wollte wissen, was mit den Menschen in der Gegend los war. Er war ein Sandwich-Verkäufer und er war mir sympathisch, ich kaufte mir eine Portion. Er hatte lustige Freunde und ich verbrachte den Abend mit den Mexikanern im Park. Wir machten lustige Aufnahmen mit der Drohne. Ich habe Carlos mit der Drohne durch den Park gejagt. Meine Flugkünste waren nicht gut genug, um einen leichten Zusammenstoß mit einem Baum zu vermeiden. Zum Glück ist nichts passiert.

Das verschwommene Bild passt zum Abend

Ein Obdachloser, der irgendwo im Park schlief, war auf dem Weg zur Toillete, schaffte es aber nicht. Er verrichtete sein Geschäft direkt auf dem Bürgersteig. Ich habe etwa zwei Sekunden davon gesehen. Das war genug, um zu verstehen, was geschah, ohne dass sich die Bilder des Ereignisses in mein Gehirn einbrannten.

Kunst in Cuidad del Carmen

Die Menschen hier waren nicht gefährlich. Ich bin schlafen gegangen und habe mein Zelt nicht richtig geschlossen. Ich hatte mehrere Grillen und eine weiße Spinne im Zelt. Ich dachte, ich hätte alle Tiere rausgeschmissen, aber die Spinne schlief mit mir im Zelt.

Mittwoch:

Ich wachte frühmorgens um sechs Uhr bei starkem Regen auf. Ich hatte mein Zelt an der falschen Stelle aufgestellt. Der starke Regen überschwemmte meinen Zeltplatz. Zuerst dachte ich, es wäre nicht so schlimm, aber nach einer Weile merkte ich, dass sich der Boden des Zeltes wie ein Wasserbett anfühlte. Das Zelt stand drei bis vier Zentimeter hoch im Wasser. Zum Glück hatte ich meine Elektronik gut verstaut. Nur 5 Meter entfernt war ein Unterstand. Ich zog alles blitzschnell um. Als alles in Sicherheit war, kamen. Ein oder zwei Obdachlose. Sie waren sehr nett und halfen mir, mein Zelt wieder aufzubauen. Und sie luden mich ein, mein Zelt an einem besseren Ort aufzustellen. Aber ich war mit dem trockenen Platz zufrieden und schlief den Morgen in dem feuchten Zelt.

Mein Zelt war in deiser Pütze

Einer der Obdachlosen hat mich geweckt. Aber ich war noch zu müde, um zu verstehen, was er wollte. Ich sagte auf Spanisch, dass ich die Berge mag, und schlief weiter. Wenn er ein Räuber war, war er extrem schlecht in diesem Geschäft.

Bananenstaude

Heute bin ich das erste Mal seit langem wieder bergauf gefahren. Es gab einige harte Anstiege. Unterwegs gab es viele motivierende Grüße. Ein Wasserverkäufer wollte mir helfen und warnte mich vor dem kommenden Regen. Im Municipio Solosuchiapa ging ich in das erste Restaurant. Und dort trank ein Vater mit seinem Sohn Bier. Ich setzte mich zu den beiden. Ich bekam gutes Essen und trank einige Biere. Auf der Toilette konnte ich mich waschen, und am Ende musste ich nicht bezahlen. Ich hatte großes Glück.

Wunderschönes Panorama

Wie vorhergesagt begann es zu regnen und die Restaurantbesitzer boten mir die Veranda als Zeltplatz an. Ich nahm das Angebot dankend an. Ich mag die Menschen in den Bergregionen. Ich bemühe mich, meine Reise durch das schwierige Gebirge zu bewältigen. Die Menschen sehen meine Nöte und helfen mir.

Mein Zeltplatz

Donnerstag:

Das Wetter war regnerisch. Ich wurde von der Familie zum Frühstück eingeladen. Die Besitzer sind Bananenbauern und haben ein Restaurant, das Sibirien heißt, weil es hier 26° kalt und neblig ist. Sie verkaufen auch Baumstecklinge. Am Frühstückstisch saß der Patron der Familie, der mit seinem Handy in einer Konferenz über die örtliche Situation sprach.
Es regnete und es dauerte einen Moment, bis ich bereit war zu gehen. Die ganze Familie verschwand nach kurzer Zeit aus dem Haus. Nur der Junge leistete mir noch etwas Gesellschaft. Eine Vogelspinne hatte sich unter meiner Vorzeltplane versteckt. Der Junge tötete sie ohne zu zögern mit seiner Sandale. Das hätte nicht sein müssen, aber so war das Problem gelöst.

Der Spinnentöter und ich

Die Bergstraßen sind teilweise sehr hart. Aber man hat ein tolles Panorama, die mit Dschungel bewachsene Bergwelt ist wunderschön. Das langsame Tempo macht nichts aus. Das Wetter war bewölkt und regnerisch. Ich hatte Glück, dass der Anfang der Reise trocken blieb. Aber 10 km vor meinem Ziel Rayòn begann es sehr schwach zu regnen mit viel Nebel. Als ich dann das erste Restaurant von Rayòn sah, fing es an stark zu regnen. Ich hatte wieder großes Glück. Ich konnte mich im Restaurant waschen und erfrischen und dann gab es etwas Gutes zu essen. Schließlich gab es sogar einen Platz, wo ich mein Zelt aufschlagen konnte. Die Menschen hier sind sehr nett.

Das Berggebiet

Freitag:

Die Nacht im Restaurant war sehr gut. Es hatte bis zum Morgen geregnet. Das Hinterzimmer hatte mich super geschützt. Nur die nassen Sachen vom Vortag wollten in der feuchten Luft nicht trocknen. Ich ziehe die nassen Sachen an, damit diese an meinem Körper fertigtrocknen können. Die Chiapas Berge sind wie gesagt wunderschön, aber die Gegend ist von Nebel bedeckt. Nasse Kleidung trocknet an der feuchten Luft nicht so leicht.


Die Familie im Restaurant

Auf dieser Strecke wurde ich von einem Dorf gewarnt. Rincón Chamula ist bei den Nachbardörfern unbeliebt und gilt als gefährlich. Das habe ich von zwei verschiedenen Familien gehört. Ich habe die Reise daher so geplant, dass ich in Rayòn übernachte und dann schnell das Dorf Rincón Chamula durchquere. Es war der letzte Teil der ersten Bergetappe, nach diesem Anstieg kommen die Abfahrten. Nach 10 Kilometern erreichte ich den Pass. Und in der Abfahrt konnte ich das Dorf schnell durchqueren. 

In Rayón ist Käse wichtig

Auf den ersten Blick war alles normal. Ich machte eine GoPro-Aufnahme. In der Mitte des Dorfes wurde eine Kuh geschlachtet und mit einer Axt zerstückelt. Kinder rannten hinter mir her und lachten. Das war ungewöhnlich in Mexiko, das hatte bisher noch niemand gemacht. Alles fand im Zentrum statt. Zum Glück ist es nur ein kleines Dorf. Bevor die Leute auf mich reagieren konnten, war ich schon weg. 

Das Dorf Rincón Chamula

Unterwegs fand ich ein mir unbekanntes Insekt. Ganz schwarz hatte es einen Skorpionschwanz, aber der Körper war ganz anders. Das Tier lief direkt in meine Richtung, sobald ich mich näherte.

das schwarze Insekt

Der Tag war sehr neblig, aber es nieselte nur. Ich erreichte mein Ziel Puerto Cato. Es ist ein sehr kleines Dorf. Ich hielt an einem Restaurant mit einer überdachten Terrasse und fragte schließlich, ob ich hier mein Zelt aufschlagen könne. Denn es war zu neblig und dunkel geworden. Ich hatte keine Lust, in der Ungewissheit einen Platz zum Schlafen zu finden.

Vor dem Restaurant

Samstag:

Ich hatte nun schon eine lange Strecke hinter mir, ohne eine Pause zu machen. Die Strecke hatte 1400 Höhenmeter und war 55km entfernt. Danach brauchte ich eine Pause. Das Handynetz war schwach und ich musste einen großen Teil der Strecke schieben. Einige Kurven sind zu steil und meine Leistungsgrenze war etwas niedrig. In der Stadt Larrainzar konnte ich etwas essen und ich organisierte mir über die What'app-Gruppe einen Schlafplatz. Es war an der Zeit, einen Platz für ein paar Tage zu finden.

Schöne Aussichten

Um sechs Uhr abends erreichte ich mein Ziel. Es war eine Herberge, ich verbrachte den Abend mit drei anderen Radfahrern aus Gutamala Gustav, einem Argentiernerien und einem Mexikaner. Die Leute konnten auch Französisch und Englisch. Alle meine Sprachkenntnisse waren gefragt. Zum Schluss gab es noch ein Gitarrenkonzert. Es waren drei talentierte Sänger und Gitarristen und ich. Ich konnte die nächsten Tage etwas Gitarre üben, aber ich war auch sehr müde von der Reise. 
Aber der Schlafplatz war in einem Haus etwa 200 m entfernt. Abends regnete es stark und mein Fahrrad hatte keinen Schutz. Einige Sachen wurden nass und mussten gewaschen werden. Das Haus brauchte auch ein wenig Liebe, vor allem der Boden sollte geputzt werden, bis auf den Staub war alles sauber. Problematisch war das Zimmer des Mexikaners. Ein Hund hat das Zimmer markiert und es roch schlecht. Ich habe ihm meine nach Zimt schmeckenden Schuheinlagen gegeben, um den Geruch zu überdecken. Ich hätte nie gedacht, dass jemand meine Schuheinlagen als Lufterfrischer benutzen will :-)

Von der Küste in die 2000 Meter Hohe Stadtregion

Sonntag:

Die Nacht im Haus war gut. Mein Zimmer war ein bisschen stickig, man kann das Fenster nicht öffnen.  Ich habe auch alle meine Sachen im Zimmer verteilt, damit sie trocknen können. Alle meine gebrauchten Kleider habe ich für den Waschsalon gesammelt. Ich hatte noch ein letztes Paar saubere Kleider. Ich werde mein Material in den nächsten Tagen pflegen. Das war auch einmal nötig.
Zuerst musste ich meine Sachen in einen Waschsalon gebracht werden. Dann wollte ich Proviant kaufen. Es war Sonntag und das machte es nicht einfacher, sich in der Stadt umzusehen. Die meisten Geschäfte waren geschlossen. Schließlich fand ich alles, was ich brauchte, und ging zurück in das Hostel. Ich sagte dem Manager des Hostels, dass ich noch eine Weile bleiben werde und bei der Arbeit mithelfen würde. Mal sehen, wie sich die nächste Woche entwickelt. Das war's für diese Woche und heute Abend bin ich zu einem Gitarrenkonzert in der Bar eingeladen.

Tschüss Zäme

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