Die Südküsten vom Golf von Mexiko

 Sälü Zäme

Eine neue Woche hat begonnen und ich hatte genug vom Bett. Raul hat ein schönes Haus und er hatte es auch ansprechend eingerichtet, aber die Mückenplage war unerträglich. In seiner Umgebung gibt es zu viele Möglichkeiten für die Mücken, sich zu vermehren. Ich wurde extrem viele Male gestochen. Das Zimmer bot zwar einen gewissen Schutz, aber mein Zelt ist viel effektiver gegen Mücken. In Merida organisierte ich mir eine Zugfeder für mein Fahrrad und dann ging es wieder weiter. Ich fühlte mich stark und ich wollte Kilometer machen. Der Tag war bewölkt und die Temperatur war etwas niedriger als normal. Die Regenzeit hat begonnen.

Südküste vom Golf von Mexiko

Diese Woche ging es durch die Region Campeche. Die Strecke war 354,15 km lang. Die Küstenregion befindet sich am südlichen Teil des Golfs von Mexiko. Gleich nach der Stadt Campeche gibt es viele Sandstrände mit Palmen. Während der Regenzeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einmal am Tag stark regnet, hoch. Wenn der Regen einsetzt, hat man nur ein kleines Zeitfenster, um sich wasserdicht zu machen. Am besten ist es, in einem Restaurant Schutz zu suchen und die gute Hausmannskost zu genießen. 


Schon vor der ersten Nacht auf dem Weg wurde ich vom Regen überrascht. Zum Glück war ich kurz vor einem Dorf. Ich fand Unterschlupf bei einem Tortillamacher. Die Verkäuferin leistete mir Gesellschaft, bis der Regen nachließ. Das Dorfzentrum von Halachò wurde überflutet, das Wasser erreichte den Bürgersteig. Ich ging zum Zentrum und fragte die Polizisten wie üblich. Sie hatten kein Problem mit meinem Zelt. Aber dieses Mal hatte ich mein Zelt etwas zu früh aufgeschlagen. Im Laufe des Abends hörte ich die Explosion von Feuerwerkskörpern. Als die überfluteten Straßen vor dem Gemeindezentrum wieder befahrbar waren, fand eine Jugendveranstaltung statt. 

Der Handkarren mit einer Stier-Piñata

In regelmäßigen Abständen patrouillierte ein Wagen über die Straße. Es war ein Handwagen und wurde von 1 bis 3 Personen gezogen. Darauf befand sich eine Papmash-Figur und an der Figur waren Feuerwerkskörper befestigt. Es gab verschiedene Motive aus der Popkultur und Tiere. Die Feuerwerkskörper schossen in alle Richtungen und waren nicht vorhersehbar. Es war eine Mutprobe für die jungen Leute. Diese liefen herum und tanzten, lachten und spielten auf der Straße und dem Bombardement der Feuerwerkskörper. Auch ich war aufgeregt. Denn mein Zelt lag in der Gefahrenzone. Mein Zelt hat keinen Schaden genommen, obwohl ein Funkenkörper ganz nah dran war. Die ganze Aktion war sehr lustig. Leider wäre so etwas in der Schweiz nicht möglich, weil die Angst vor Verletzungen viel zu gross wäre. Ich hatte in dieser Nacht sehr viel Action.

Mein Zelt in der Gefahrenzone

Ein Sonnenbrand auf der Stirn beunruhigte mich und ich beschloss, den Tag im Schatten zu verbringen. Am Tag zuvor war es bewölkt, aber die UV-Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolkendecke. Ich erreichte die Stadt Campeche. Die Stadt hat eine große Tourismusindustrie und entsprechend schöne Strände und Restaurants. Am Strand Playa Bonita muss man zwar Eintritt bezahlen, dafür hatte man aber seinen eigenen Kellner. Ich habe den Tag unter einer Strandhütte verbracht. Das Restaurant hatte frischen Fisch und einen guten Koch. Der Fisch war mit viel Knoblauch gebraten, er hat mir sehr gut geschmeckt. Und alles kostete etwa 15 Franken. 

Campeche: El Ángel Maya

Diese Woche war der Nationalfeiertag von Mexiko. Am 16. September 1810 rief der Priester Miguel Hidalgo den bewaffneten Widerstand gegen die spanische Kolonialherrschaft aus. Gleich am Morgen, als ich aufstand, ertönte traditionelle mexikanische Musik. Mein Ziel war die Küstenstadt Sabancuy, um an den dortigen Feierlichkeiten teilzunehmen. In Chambotòn gönnte ich mir meinen ersten Tequila. Doch auf dem Weg dorthin baute sich eine starke Wetterfront auf. Als sie die Küste erreichte, gab es einen Wolkenbruch. Blitze schlugen in das Meer ein, zwei davon in weniger als 100 Metern Entfernung. Die Blitze waren sehr laut. Und die Farben des Einschlags waren beeindruckend. Etwas aufgeregt und völlig durchnässt suchte ich Schutz vor dem Regen. Schließlich hielt ich an einem Restaurant an. Es machte gerade zu, wahrscheinlich wegen dem Gewitter. Ich wartete unter einem Unterstand, bis der Regen nachließ.
Direkt neben dem Restaurant befand sich eine Bauruine. Es war vor dem Regen geschützt, aber es lag noch etwas Staub von den Renovierungsarbeiten darin. Mein Zelt passte ohne Probleme auf eine trockene Stelle. Dann verbrachte ich die Nacht mit viel Schlaf. Leider habe ich den Nationalfeiertag verpasst. Es gibt sicher andere Festivitäten, an denen ich teilnehmen kann.

Die Wetterfront

In den kleinen Dörfern ist es unproblematisch, im Zentrum zu schlafen. Es gibt immer einen Ort, an dem man vor dem Regen sicher ist. Die Leute sind sehr nett. In der Stadt Ciudad del Carmen habe ich mein Zelt am Strand aufgeschlagen. Zweimal haben mich Polizisten vor Räubern gewarnt. Schließlich habe ich meine Sachen gepackt und einen Polizisten gefragt, wo der beste Platz für mein Zelt ist. Auf dem Weg zum neuen Zeltplatz sah ich das Nachtleben der Stadt. Es gab viele Clubs mit lauter Musik. Ich sah Biker-Gangs mit ihren Motorrädern. Leute, die ihre aufgemotzten Autos auf dem Parkplatz vorführten. Diese hatten besonders leuchtende Stereoanlagen und spielten Partymusik. Bestimmte mexikanische Klischees sind real. Ich schlug mein Zelt auf dem Fußballplatz auf. Mein Fahrrad konnte ich unter dem Mannschaftsunterstand abschließen. Zum Glück hatte es in der Nacht nicht geregnet. Und kein Polizist kam, um mich vor Räubern zu warnen.

Verschiedene Campingplätze in den Dorfzentren

Sonntag war wieder Schreibtag und ich musste meine Haut schonen. Ich hielt an einer Autowaschanlage und ließ für kleines Geld mein Fahrrad waschen. Der Besitzer hat auch ein Hotel und so kam eins zum anderen. Ich konnte mich dort mit einer langen Dusche verwöhnen. Gleichzeitig wusch ich meine stinkende Kleidung. Das Hotel hatte ein Restaurant, wo ich schließlich den Tag mit Schreiben verbrachte.

Nuevo Puente de la Unidad

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